Ausflug in den Urwald
Heute Morgen beschloss ich spontan, einen Abstecher in den „Urwald“ zu machen. Warum „Urwald“?
Dazu muss ich kurz ausholen. Erinnerst du dich an den Sturm „Lothar“ am 26. Dezember 1999? Ich kann mich nur zu gut daran erinnern… von unserem Wohnzimmer aus habe ich beobachtet, wie der Wind um die Häuser gefegt war und im Garten unseres Nachbarn fiel der Zwetschgenbaum um. Der Wind hatte eine enorme Kraft. Auch im Wald fielen die Bäume einfach um, als wären sie gar nicht im Boden verankert.
So geschah dies auch im oben genannten „Urwald“ – mehr als 100 Kilometer von meinem damaligen Zuhause entfernt.
Plötzlich lag so viel Holz auf dem Boden. Die Behörden (Waldeigentümer) entschieden, dieses Sturmholz nicht zu verwenden, sondern liegen zu lassen. Es entstand eine Forschungsfläche: Der Wald soll sich während 50 Jahren ohne menschliche Steuerung entwickeln können. Damit erhofft man sich Erkenntnisse über die Waldentwicklung.
Inzwischen wohne ich 5 Minuten vom „Urwald“ entfernt – und mich fasziniert dieser Wald immer wieder von Neuem. Ich mag die umgefallenen Bäume, welche inzwischen von Moos überwachsen sind und im Frühling bringen die unzähligen Buschwindröschen Leben in den Wald. Auch höre ich jedes Mal Vogelstimmen, welche ich bei anderen Spaziergängen nicht so bewusst wahrnehme – der „Urwald“ ist für mich einfach ein magischer Ort.